Fuchsfang mit Lebendfalle

Vom Hund zum Fuchs
 
Was hat der gesicherte Hund Benji mit einem besenderten Fuchs gemeinsam? Sie fraßen an einer Futterstelle!
Einige Zeit später, nachdem der Hund Benji entlaufen war, tauchte er am Bahnhof in Unterlüß auf. Es wurden Futterstellen eingerichtet und Wildkameras aufgestellt. Als Sonja die Kameras auswertete, staunte sie nicht schlecht. Da fraß ein besenderter Fuchs, neben zwei weiteren Füchsen.
 
Was also tun? Was ist, wenn der besenderte Fuchs in die Falle geht? Sonja ist ja nicht nur mit Hunden sehr bewandert, sondern wusste sich auch zu helfen. So hörte sie sich um und fragte bei den Menschen im Ort nach, und schon wusste sie, dass es ein Forschungsprojekt von der Tiermedizinischen Hochschule Hannover über das Birkhuhn gibt. Genau heißt das Forschungsprojekt „Vorkommen und Raumnutzung der Birkhuhnprädatoren in der Lüneburger Heide“. Wer sich für das Projekt interessiert, kann es hier nachlesen: https://www.tiho-hannover.de/…/vorkommen-und….
 
Die Ansprechpartner waren schnell herausgefunden und so verfasste ich eine Mail, dass ich in Unterlüß einen Hund sichern möchte, und wir hierbei auf einen besenderten Fuchs getroffen sind…
 
Die Antwort kam prompt. Sie wussten bereits das der Hund am Bahnhof war (der Sender war noch intakt), und dieser Fuchs für das Projekt nicht mehr benötigt wird. Sie baten darum, wenn der Fuchs in der Falle ist, doch bitte das Halsband abzunehmen.
 
Das hört sich einfach an, ist es jedoch nicht. In meiner Hundefalle hätte für den Fuchs eine große Verletzungsgefahr bestanden, und so einfach das Halsband abnehmen? So musste doch ein wenig mehr organisiert werden, oder anders gesagt Plan B her.
 
Meine große Holzfalle, die eigentlich für Katzen gedacht ist, die in keine Drahtfalle gehen, musste mit aufgestellt werden. Und zusätzlich würde Herr Dr. Voigt mit dazukommen, der das Projekt wissenschaftlich betreut.
Am Fangabend und in der Nacht lief dann alles besser als gedacht. Der Hund Benji wurde nur kurze Zeit nach dem Aufstellen der Lebendfalle gesichert. Während sich Sonja um den Hund kümmerte, konnte ich die Holzfalle aufstellen. Und gegen 3.00 Uhr  (24.07.2021) saß der besenderte Fuchs in der Falle!
Da die Falle dunkel und geschlossen ist, verhielt der Fuchs sich ruhig. Als dann Herr Dr. U. Voigt vor Ort war konnten wir ihn in meine Beistellbox umladen. Hier wurde er narkotisiert, das Halsband entfernt und der Fuchs gewogen. Nachdem er dann seinen Narkoserausch ausgeschlafen hatte, wurde er in die Freiheit entlassen!
 
Das war mal eine andere Tiersicherung und zudem noch sehr interessant, in so ein Forschungsprojekt reinschnuppern zu dürfen. Vielleicht regt es ja den einen oder anderen Tierfreund/Artenschützer zum Nachdenken an. Denn es gibt neben den Wolf noch weitere Arten, die wirklich schützenswert sind. Denn mal Hand aufs Herz, wer hat schon ein Birkhuhn in Freiheit gesehen?
 
Mach es gut Fuchsi und pass auf Dich auf, Du hast mir in einigen Dingen die Augen geöffnet!