Ist ein Hund entlaufen, wird er sich einen sicheren Rückzugsort/Schlafplatz suchen. Dies kann z. B. eine leer stehende Scheune sein, eine Dickung (gerne Schwarzdorn), zwischen Heu- oder Strohballen…
Jetzt darf man es sich jedoch nicht so vorstellen, dass der Hund dort fest schläft und die Geschehnisse in seinem Umfeld nicht mitbekommt. Der Hund reagiert auf leiseste Geräusche und Veränderungen.
Nun kann es durchaus passieren, dass der entlaufene Hund eine Futterstelle im Umkreis seines Schlafplatzes duldet. Nur ist er damit leider noch nicht gefangen. Um das zu verdeutlichen, möchte ich es einmal an einem Beispiel erklären. Der entlaufene Hund wird regelmäßig morgens um 7.30 Uhr gefüttert und abends um 19.00 Uhr. Er wartet nun in seiner Deckung bis der Fütterer weg ist, bevor er die Futterstelle besucht. Nun hat er 2 Tage hintereinander regelmäßig gefressen, und es soll nun eine Lebendfalle/Deckung für einen Narkoseschuss aufgebaut werden. Der Hund sitzt in seiner Deckung und beobachtet das Geklappere und die Veränderungen an seiner Futterstelle, und wird es mit großer Wahrscheinlichkeit mit Abzug quittieren.
Nun mag es ja einige dickfälligere Hunde geben, die zurück an die Futterstelle kommen. Jedoch ist die Gefahr sehr groß, dass der entlaufene Hund auf seiner Suche nach einem neuen Schlafplatz auch eine neue Futterquelle findet, z. B. eine Katzenfutterstelle, ein überfahrenes Reh, ein toter Hase im Straßengraben…
Und dann beginnt die Suche von vorne!!!
Ein weiterer Fehler der gerne gemacht wird, ist nach dem Schlafplatz des Hundes zu suchen. Wird er jedoch dort gestört, ist die Gefahr sehr groß dass er ihn nicht wieder aufsucht und nun das Gebiet verlässt. Besonders groß ist die Gefahr, wenn ein Suchhund eingesetzt wird, und dieser den Schlafplatz verweist. Der entlaufene Hund wird sich dort nun nicht mehr sicher fühlen. In den meisten Fällen wird eine Störung am Schlafplatz mit Abzug quittiert.
Hinweis: Eine Futterstelle niemals in der Nähe eines vermuteten Schlafplatzes anlegen, oder in der Nähe einer Dickung, aus der der Hund die Futterstelle beobachten kann. Sollte mit einer Lebendfalle gesichert werden, möglichst die Nähe einer Straße oder Weg wählen, damit man dort mit einem Auto (evtl. mit Anhänger) ran fahren kann. Der Aufbau sollte möglichst schnell und geräuscharm erfolgen. Die Falle sollte möglichst ins Umfeld integriert werden können. Sollte die Sicherung mittels Narkose erfolgen, muss es in der Nähe der Futterstelle eine Deckung geben z. B. ein Gartenhäuschen, ein niedriger Hochsitz, ein Anhänger…
Eine planvolle und gut angelegte Futterstelle ist ein ganz wichtiger Faktor bei der Hundesicherung!
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So könnte ein bevorzugter Schlafplatz eines entlaufenen Hundes aussehen. Zwischen den Strohballen, und auch in der Scheune findet er Schutz. Würde man nun am gegenüber liegenden Waldrand füttern, könnte der Hund sämtliche Aktivitäten beobachten. Ein unauffälliges Aufstellen einer Lebendfalle oder das ungesehene Betreten einer Deckung, ist so gut wie ausgeschlossen. Hier wäre es nun wichtig, deutlich außerhalb des Sichtfeldes die Futterstelle einzurichten.