Referenz zur Sicherung des Hundes Moses

 
Moses lernt jetzt Lesen!
 
Vorab möchte ich sagen, dass Heino Krannich und Birgit Ding die weltbesten Sucher sind!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wir hatten unseren Moses, nach 5 Tagen bei über 30° Celsius und ohne eine Sichtung von ihm, schon aufgegeben.
 
Am 11.08.2020 ist unser Moses entlaufen. Ein Mischling aus Italien, knappe zwei Jahre alt, nicht auf Menschen geprägt und seit acht Monaten bei uns. Moses kannte weder Gras, Auslauf, Menschen, Bäume oder irgendetwas außer seinem Auslauf mit 20 Hundekumpels in Italien. Dieses wurde vor und nach der Vermittlung durch einen Verein nicht mit einem Wort erwähnt. Den Pass von ihm bekamen wir auf Nachfragen nach zwei Monaten, der angebliche Chip kann von unserem Tierarzt nicht ausgelesen werden. Soviel dazu.
 
In den letzten Monaten hat sich Moses sehr gut entwickelt. Allerdings ist er Menschen gegenüber scheu und mag auch Wohnungen nicht wirklich. Er kennt es halt nicht und wir geben ihm Zeit und Ruhe. Er läuft an der Schleppleine und liegt meist auf seinem Sofa.
 
Am 11.08. erschrak er sich während eines Spazierganges und verschwand in einem Waldgebiet mit Brombeerhecken. Wir suchten, meldeten ihn als verlustig bei allen Tierheimen in der Umgebung und der Polizei. Nach 24 Stunden und keiner Sichtung versuchten wir, über Internet eine Drohne mit Wärmebildkamera zu bekommen. In Wäldern keine Chance…. Wir versuchten dann, Suchhunde zu engagieren. Ich glaube, ich hatte 20 verschiedene Sucher am Telefon – entweder war es zu heiss, der Hund hatte gesucht, ich wohnte zu weit entfernt oder diese Menschen bildeten selber zum Mantrailing aus. Nach fünf Tagen waren wir ziemlich am Ende. Wir glaubten die ganze Zeit, da es keinerlei Sichtung gab, dass Moses sich mit Geschirr und Leine im Busch verfangen hatte und verdurstet ist.
 
Dann hieß es: GEFUNDEN! Schäfer Heinrich ( der von Inka Bause – er wohnt bei uns in der Nachbarschaft) rief morgens um sechs bei uns an. Ich bekam ein Foto zugesandt und dachte, das ist er. Es war eine Hündin. Zu 80 % sah sie aus wie Mosi, hatte ebenfalls ein grünes Geschirr. Zufälle gibt es, unglaublich.
 
Ab Freitag dachten wir, wir suchen einen toten Hund. Es war einfach zu warm und hatte nicht einen Tropfen geregnet. Eine Freundin schickte mir die Nummer von einem Cranni, der Hunde sucht. Ich rief an und fragte: Herr Krannich, suchen Sie Hunde? Antwort: Ich suche keine Hunde, ich fange Hunde. Super dachte ich, noch so ein Vogel…. Dann erzählte ich, dass Moses seit 5 Tagen nicht gesichtet wurde und er schickte mir verschiedene Nummern von Suchhunden. So gerieten wir an Birgit Ding. Birgit fackelte nicht lange und kam am gleichen Abend. Ihre Anfahrt beträgt bis zu uns 200 km. Mein Mann, Birgit, Zoe und Bonsai (die Besten!!!!!) suchten drei Stunden bei Gewitter und Starkregen. Zoe und Bonsai schlugen mehrfach an, also konnten wir das Gebiet, in dem Moses sich vieleicht noch aufhielt, zumindest eingrenzen. Abends um halb elf fuhren Birgit, Zoe und Bonsai nach Haus. Es ist für mich unglaublich, was diese Menschen und ihr Hunde leisten, um wildfremden Menschen zu helfen. Unser Dank wird Euch unser Leben lang nachschleichen….
 
Am nächsten Tag sind wir wieder in den Wald. Auf Anraten und nach Absprache mit Jägern mit Machete, um notfalls das Gestrüpp im Wald kurz und klein zu schlagen. Dann gab es eine erste Sichtung. Moses lebte!!!!!!!!!!!!!
 
Wir riefen Birgit an, die ständig mit Heino in Kontakt stand. Sie sagte, alle sofort raus aus dem Wald. Jetzt Ruhe bewahren, Fotofallen, Futter, Wasser und Decken aufstellen. Ich hätte ganz anders reagiert. Ich dachte nur, er hängt nicht fest, er läuft herum, bald haben wir dich wieder, mein kleiner Kumpel.
 
Am nächsten Morgen um halb sieben lief unser Moses bis auf 10m zu meinem Mann. Dann verschwand er wieder. Er hatte etwas gefressen und gesoffen. Um halb acht waren wir wieder vor Ort. Ich setzte mich auf seine Decke, Rolf lief ein paar Meter weiter und trapps, trapps kam unser Moses aus dem Unterholz. Das Schwänzchen ging wie ein Kreisel… Wir freuten uns beide wie Bolle und einen Meter vor mir klingelt mein Telefon. Zack, war er wieder verschwunden. Birgit!! Ich rief zurück und sagte: Birgit, ich hab ihn gleich. Gib mir 5 Minuten, ich stelle das Telefon aus. Gesagt, getan. Ich setzte mich 10m weiter und trippel, trippel, trippel, kam Moses angetrapst… Ich glaub, er hat sich mehr gefreut als wir, dass er endlich aus dem Wald raus konnte. Wir fuhren nach Hause, fütterten ihn und ein paar Minuten später schlief er auch schon süß und selig. Birgit freute sich unglaublich für uns und Heino Krannich sagte am Telefon: Jetzt bekommt er bestimmt eine Kugel ans Bein. —- Jaha, aber an jedes, Heino! —
 
Wir können Euch allen, die ihr das lest, nur eines sagen: Ohne die beiden hätten wir unseren Hund verloren. Wir wussten nicht, ob er noch lebt und wir wussten nicht, wo wir suchen sollten. Im Grunde hat sich Moses die ganze Zeit auf einem Terrain von ca. 800 m² aufgehalten und wir haben von Anfang an nur Fehler gemacht, während der Suche. Mal abgesehen von Facebook, Anrufen und und und… alles nett gemeint, bringt aber nur Unruhe.
 
Im Nachhinein habe ich mir Heino Krannichs Seite mal angeguckt und festgestellt, wie dumm wir uns verhalten haben. Also, lasst unbedingt nur Profis ran.
 
Birgit und Heino, ich hoffe, Ihr beide rettet noch viele Tiere. Ohne Euch hätten wir es nicht so unkompliziert und schnell geschafft.
 
Danke Euch, Susanne, Rolf und der kleine Moses.