Bereits am 02.01.2015 war die Hündin Libby in Otterberg entlaufen. Was nun folgte war für sie die reinste Odyssee. Es wurde alles probiert, was man aus der klassischen Hundesicherung kennt. Viele Privatleute versuchten mit Hundeleinen bewaffnet, Libby einzufangen. Es wurden verschiedene Fallen aufgestellt und mehrfach Futterstellen eingerichtet. Auch die Feuerwehr versuchte den Hund zu sichern. Leider führte dies jedoch nur zu dem Ergebnis, dass die Hündin immer mehr verunsichert wurde und sich dadurch immer weiter vom Menschen zurück zog. Auch in diesem Fall bestätigte sich wieder die These „Der Mensch unterschätzt den Hund“.
Und als ob das Leid für die Hündin nicht schon groß genug war, verfing sie sich auch noch mit einem Bein in ihrem Brustgeschirr. Aber selbst dieses Handicap hielt einige selbsternannte Tierschützer nicht davon ab, die Hündin weiter zu jagen. Sogar mit einem Auto wurde sie gehetzt.
Zum Glück gab es aber vor Ort auch einige sehr vernünftige Menschen, auf die man sich verlassen konnte. Im Team schafften wir es, Libby innerhalb weniger Stunden zu sichern und somit der Hündin das Leben zu retten. Eine Anwohnerin machte alles richtig, indem sie die angegebene Telefonnummer anrief und den Sichtungsort der Hündin bekannt gab.
So gelang es mir, Libby am 24.04.2015 mittels Distanznarkose zu sichern. Die Hündin konnte immobilisiert werden, obwohl sie uns entdeckte und weglief. Nun wäre mit keiner anderen Methode die Sicherung möglich gewesen. Der Narkosepfeil traf sicher, die Hündin wurde schnell gefunden und so konnte ihre Beinverletzung schnell tiermedizinisch versorgt werden.
Auch wenn es viele Gegner dieser Sicherungsmethode gibt, so hat es mir persönlich wieder einmal bewiesen, dass die Distanznarkose eine schnelle und sichere Möglichkeit ist, einen Hund zu sichern. Und dass wenige, dafür aber zuverlässige Helfer wesentlich mehr bewirken als die selbsternannten Hundeprofis bei Facebook. Die Anwohnerin, die einfach nur anrief, trug einen ganz wesentlichen Teil zum Gelingen der Aktion bei. Sogar mehr als die „Tierschützer“ mit ihren unüberlegten Fangaktionen. Und eines ist Fakt: Für die Sicherung von Libby brauchten wir noch nicht einmal 24 Stunden, während es andere in 14 Wochen nicht schafften!
Vielleicht mal etwas zum Nachdenken für all die, deren Hunde schon über eine lange Zeit draußen laufen. Und natürlich für die, deren Hunde gerade entlaufen sind, damit diese keine solche Odyssee erleben müssen.
Hier kann die Referenz über die Hundesicherung nachgelesen werden: