Hündin Annouschka aus Erpensen/Wittingen ist wieder Zuhause

Manchmal kann man gar nicht so um die Ecke denken, was alles so passieren kann. So sind gestern (15.11.2021) mehrere Pferde nach einem Wolfsangriff entlaufen. Die 13 Jahre alte Brandelbracke Annouschka und ihr Herrchen waren schnell zur Stelle, um bei der Suche behilflich zu sein.
 
Und dann kam alles anders. Ob es der Geruch der Wölfe war, die angespannte Atmosphäre… Annouschka sprang plötzlich mit Schleppleine aus dem Auto und wurde nicht mehr gesehen.
 
Zuerst machte man sich keine allzu großen Sorgen, sie wird schon gleich zurückkommen. Denn immerhin ist sie ja ein über viele Jahre eingespieltes Team, mit ihrem Herrchen. Die Pferde wurden gefunden, jedoch von der Hündin fehlte jede Spur. Sie wurde nicht gesehen, und auch nicht beim Tierschutz oder Polizei gemeldet.
 
Auf mein Anraten hin, wurden Futterstellen angelegt und Kameras installiert. Heute früh stand jedoch leider fest, von Annouschka fehlt jede Spur. Nun kam mein Bruno ins Spiel und forderte uns ordentlich. Es ging nun ca. 5 km durch Maisfelder, Äcker, Gräben… Bruno war konzentriert bei der Arbeit und verwies auf Liegestellen und Pfotenabdrücke. So konnten wir relativ sicher sein, dass die Hündin nicht mit der Leine festhängt und es wurden auch keine Blutspuren gefunden. Zwischenzeitlich kreuzten uns mehrere Rehe, jedoch fand Bruno schnell wieder in die Suche. Er führte uns an Höfe in Außenlage vorbei und näherte sich wieder der Ortschaft an. Nun konnten wir ziemlich sicher sein, Annouschka ist auf dem Weg nach Hause.
 
Die Suche wurde abgebrochen, um die Hündin nicht zu vertreiben. Auf dem Hof angekommen, wurde für alle Helfer Kaffee gekocht. Doch der war noch nicht einmal durchgelaufen, da kam der erlösende Ausruf „Annouschka ist wieder da“. Alle waren ganz schrecklich erleichtert.
 
Nachtrag: Und wer sich nun fragt, warum so schnell ein Suchhund eingesetzt wurde, und warum wir Begleitung von Jägern hatten, hier eine kurze Erläuterung. Es war unklar, was uns bei der Suche erwartet, und ob Annouschka eine Wolfsbegegnung hatte. Denn hätte sie sich mit der Schleppleine verfangen, wäre sie ein leichtes Opfer gewesen. Und wie sich sicherlich jeder gut vorstellen kann, sollte auch mein Bruno nicht zum Angriffsobjekt werden. Und wer jetzt meint, die Wölfe tun ja nichts, darf gerne bei seiner Meinung bleiben, ich jedoch gehe lieber auf Nummer sicher.
Annouschka ist auf jeden Fall wieder unverletzt nach Hause gekommen! DANKE an das tolle Team vor Ort. Es war ein interessanter Vormittag mit informativen Gesprächen und einer erfolgreichen Suche.