Futtermanagement für entlaufene Hunde

 

Wird eine Futterstelle angelegt, ist es nicht an der Zeit auf eine gesunde Ernährung zu achten. Es sollte alles gefüttert werden, was ein Hundeherz begehrt. Angefangen von der Bockwurst, über Leberwurstbrote, Stremel-Lachs, Pizza, Gulasch, Pansen… Sie wissen vermutlich am Besten was Ihr Hund gerne frißt, ansonsten muss es ausprobiert werden.

Mit Trockenfutter alleine wird kaum ein Hund angelockt. Wer eine Futterstelle im Wald anlegt, sollte auf eine reine Trockenfutterfütterung unbedingt verzichten. Im Trockenfutter ist meist ein hoher Getreideanteil, und wird daher auch gerne von Damwild und Kaninchen aufgenommen. Besonders für die Rehe besteht dabei die Gefahr, davon eine Kolik zu bekommen und daran zu verenden. Bitte achten Sie unbedingt darauf, dass bei der Anfütterung und Sicherung keine weiteren Tiere zu gefährden.

Mit einem extrem guten Futterangebot können Sie verhindern, dass der Hund auf seiner Wanderung eine andere Futterquelle annimmt. Und dabei ist nicht nur das Futterangebot wichtig, sondern auch die Futtermenge. Es sollte soviel gefüttert werden, dass der Hund unbedingt satt wird!

Um das zu erklären, möchte ich es Ihnen an einem Beispiel verdeutlichen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie füttern Ihren Hund jeden Morgen und Abend mit einer kleinen Portion Trockenfutter und legen als Appetithäppchen noch einen Hamburger oder ein Würstchen dazu. Ihr Hund findet dort also regelmäßig Futter, wird aber nicht richtig satt… Nun kommt er bei seinem Spaziergang an einer Katzenfutterstelle vorbei, und findet dort leckeres Katzendosenfutter… Und Sie fragen sich, warum Ihr Hund nur noch unregelmäßig oder sogar gar nicht mehr an Ihre Futterstelle kommt. Oder noch ein anderes Beispiel: Ihr Hund findet bei seiner Wanderung ein angefahrenes Reh im Straßengraben. Jetzt frißt er soviel, dass es für die nächsten Tage reicht… Jetzt wird vermutlich nicht nur die Futterstelle nicht mehr angenommen, sondern der Hund setzt sich zusätzlich den Gefahren des Straßenverkehrs aus. Auch werden z. B. auf Bahntrassen geren überfahrene Tiere gefresse… Fressen bedeutet immer ein gewissen Maß an Unachtsamkeit, d. h. die Wahrscheinlichkeit ist groß, das Auto oder Bahn vom Hund nicht rechtzeitig wahrgenommen wird. Auch gibt es für einen satten Hund keinen Grund wildern zu gehen…

Die Gefahr, dass der Hund von einem Auto oder Bahn erfasst wird, lässt sich leider niemals ganz ausschließen, jedoch deutlich reduzieren. Denn warum sollte der Hund einen toten Hasen fressen, wenn es doch gekochtes Hühnchen in Buttersosse gibt…

Bei der Fütterung sollte man auch die Witterungsbedingungen beachten. Bei Frosttemperaturen z. B. das Futter erwärmen, getrockneten Pansen füttern… Das bedeutet, auf (extrem leckere) Futtermittel zurück greifen, die nicht so schnell durchfrieren. Ähnlich verhält es sich natürlich auch im Sommer. Hier sollten möglichst Futtermittel verwendet werden, die nicht so schnell verderben. Jedoch gilt auch hier, ein Hund ist nicht so empfindlich wie wir Menschen, und viele Hunde lieben sogar vergammelte Sachen.

Der schnelle Erfolg einer Hundesicherung hängt zum großen Teil von der Qualität der Futterstelle ab!

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